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Die Bessunger Kreisbahn

Eine Schmalspurbahn irgendwo in Südwestdeutschland

  • Andere Fahrzeuge

    Alles, was sich nicht auf Schienen bewegt.

Firmenfahrzeuge

Was als einfacher Gag begonnen hat, ist inzwischen zu einer Spezialität geworden: Autos und LKWs mit ganz speziellen Firmennamen, die man manchmal etwas anders lesen muss, aber niemals ernst nehmen sollte...

Sollte jemand eine Idee in dieser Richtung haben: Die Bastelkiste ist noch gut gefüllt mit Modellen zum Beschriften und ich freue mich über neue Anregungen...

Gedenklaster

Mit dem Goggo nach Maroggo...

...fahren die Sandberger Postboten eher nicht. Im Herbst 2015 habe ich für Verstärkung gesorgt - die Pakete müssen nun nicht mehr kreuz und quer durch die Stadt getragen werden, sondern können in einem der modernsten Fahrzeuge transportiert werden, das die Bundespostverwaltung in ausreichender Menge bei der Hans Glas GmbH nach speziellem Entwurf hat fertigen lassen. Die Rede ist vom Goggomobil TL, dem Transporter unter den Goggos. Seine Historie hat der Glas-Club sehr schön und mit tollen Bildern auf seiner Website aufgearbeitet. (Ich distanziere mich ausdrücklich von diesem Link!)

Gooooldisch! Wirtschaftswunderliche Blechknubbel aus einer Zeit, als fahrzeugtechnisch noch weniger mehr war und die Zweitaktfahne auch über dem Westen lustig wehte.


Ach Du lieber Fridolin!

Die Goggo-Transporter knattern schon eine ganze Weile tüchtig durch die engen Gassen von Sandberg, aber ihre Kapazität ist halt doch begrenzt. Die Post hat das natürlich erkannt und bei Volkswagen einen weiteren Sproß aus der großen Familie der Krabbeltiere in Auftrag gegeben, der theoretisch "Typ 147" heißt, praktisch aber auf den schönen Namen "Fridolin" hört. Schluß mit Zweitaktgeknatter, statt dessen blubbert und trillert der Boxer im Heck, was natürlich die Beladungsmöglichkeiten von der Rückseite etwas einschränkt, aber dank praktischer Schiebetüren gar nicht so sehr ins Gewicht fällt. Fast drei Kubikmeter Laderaum sind schon eine deutliche Ansage, und bei über 400 kg Zuladung geht einiges an Weihnachtsgeschenken in den kleinen Lieferwagen.

Posthauptsekretär Pohlschröder hat mit dem flotten Gefährt gleich mal ein paar Einschreiben mit Rückschein ausgefahren, leider sind ihm die ganzen Postsachen nach dem jähen Nachgeben einer Schnalle an der Posttasche zu Boden gefallen und er ist eifrig bemüht, den Schaden durch Schneeeinwirkung möglichst gering zu halten.

Wer mehr über den Fridolin wissen möchte, dem sei die wunderbare Website der IG Fridolin empfohlen! (Ich übernehme keine Haftung für diesen Link!)

Inzwischen hat die Bahnmeisterei der BKB auch einen Fridolin im Bestand, in Verkehrsorange, wie es sich gehört:


Rama dama!

Die Sammler von Plastikdevotionalien des 2. Weltkrieges müssen (so sie überhaupt bis hierher vorgedrungen sind) jetzt ganz stark sein: Ich demilitarisiere ein Fahrzeug der "krroostoitschen Lufftfaffe". Göring, der fette Junkie in Operettenuniform, hätte das jetzt eher so mittelgut gefunden, kriegt das aber in der Hölle nicht mit. Prima.

Die Firma Busch liefert seit einiger Zeit auch Abwandlungen ihres Sortiments in Wehrmachts-Outfit (Für die "Das wird man ja wohl noch kaufen dürfen!"-Kundschaft). Dank eines Ausverkaufes konnte ich einen Mercedes 170 Pritsche/Plane mit Schneepflug äußerst preiswert erstehen (Stichwort: Halber Preis) und da konnte ich altes Sparbrötchen natürlich nicht nein sagen. 

Frisch angekommen, wurde das gute Stück erstmal zerlegt. Klingt einfach, artet aber in lauter kleine Mutproben aus, weil das ganze Gefährt mit einer Art Kontaktkleber zusammengepappt ist, der zwar wie Kunststoffkleber das Material leicht anlöst, aber gleichzeitig eine eigene, leicht zähe und "materialauftragende" Konsistenz besitzt. Mit dem richtigen Grad an Brutalität lassen sich die Einzelteile größtenteils zerlegen, ohne etwas zu beschädigen. Der Dachgepäckträger ist ein nettes Detail, aber dank großzügiger Füllung mit dem merkwürdigen Kleister bei der Befestigung des Reservereifens scheinbar ziemlich unbrauchbar, weil nun sichbar mit Schmodder gefüllt. Bei näherem Rumprobieren erweist sich die Kleistermasse als nicht gerade Meisterklasse, tatsächlich läßt sich der Reserveradkleber mit Geduld und verschiedenen spitzen Impro-Werkzeugen abrubbeln. 

Das Modell ist ein alter Bekannter aus seligen PRALINE-Zeiten, auch wenn am Boden jetzt deutlich höherliegend (weil tiefer eingraviert) "Busch" steht. Unter dem Aufbau verbirgt sich ein ganz normales Limousinen-Fahrgestell mit Rücksitzbank, auf die der Pritschenboden einfach aufgeklebt ist.

Der Kälteschutz vorm Kühler (den ich dann doch nicht wiederverwende) und die Pritschenfläche nebst Inneneinteilung bestehen aus gelaserter Pappe. Zwei Streusalz-Säcke befinden sich auf der Ladefläche.

Das ein Tarnnetz mimende Stück Schwammtuch über der Plane hätte ich gerne schnell wie ein Windhund entfernt, leider erweist sich die Verklebung als zäh wie Leder, sodaß ich das Gefühl habe, tausend Jahre daran herumzufummeln, bis das Zeug endlich ab ist. Dieser Arbeitsschritt war wirklich hart wie Kruppstahl. Nagellackentferner bringt dann doch noch den Endsieg über das Zeugs auf der Plane.

Dann erst mal eine Grundierung fein drübergespritzt. Danach eine  Schicht in verschiedenen Rosttönen. Ich habe Fahrgestell und Karosserie  verwitterungstechnisch erstmal als Testfelder genutzt und  unterschiedlich behandelt: Die Fahrgestellteile (Kotflügel,  Trittbretter, Stoßstangen, Felgen) bekommen eine Zwischenschicht aus  punktuell aufgepinseltem Chipping Medium, bei der Karosserie wende ich  erstmals die Salzmethode an. Das geht recht einfach, man  feuchtet die später mit Lackabplatzungen versehenen Stellen an und  streut Salz drauf. Kurz antrocknen lassen (geht schnell, weil das Salz  das Wasser anzieht) und dann mit dem Decklack drüber. Das ganze Fahrzeug bekommt ein helles Grau, wie es in den Zeiten vor dem "Kommunalorange"  gern genommen wurde. 

Ergebnis der Studie: Beide Methoden haben ihren Charme. Das Salz erzeugt nach dem Abrubbeln mit einem Borstenpinsel recht scharf umrissene, natürlich wirkende Abplatzungen. Die Körnung bestimmt dabei die Größe. Das Chipping Medium läßt das Ganze mehr nach aufgequollenem, unterrosteten Lack aussehen.

Am Ende bekommt das Fahrzeug natürlich noch eine Gesamtbehandlung mit Rostfarben und verschiedene "Washes". Das Schneeschild habe ich in Orange lackiert, durch die Verwendung von Salz schaut schön das blanke Metall durch (das ich mit Stahlfarbe vorher aufgepinselt habe).

Und siehe da: Frieden ist machbar, Herr Nachbar. Schon schiebt der Benz statt Landebahnen für Jagdflieger ganz zivil Schnee in Sandberg, sehr zur Freude der Bewohner des Städtchens. Und das ist sogar authentisch, denn nach dem Krieg wurden viele ehemalige Militärfahrzeuge, sofern noch halbwegs fahrbereit, nach günstigem Erwerb auf diese Art zweitverwertet. Na gut, der Gute hat es schon ziemlich hinter sich...