Zum Hauptinhalt springen
Die Bessunger Kreisbahn

Eine Schmalspurbahn irgendwo in Südwestdeutschland

Modellbau-Blog

99 4101

Die "99 4101" ist - wie allseits bekannt sein dürfte - die fiktive 750mm-Variante der bekannten 99 6101, besser als "Fiffi" bekannt. (Ist Euch eigentlich schonmal aufgefallen, dass die harten, schwarzen Männer in Führerstand und Werkstatt manchmal zu ausgesprochen niedlichen Namen für ihre Maschinen neigen? Gut so...). Das bedeutet, dass die Maschine, obgleich ja erstmal nur ein Dreikuppler, für 750mm-Verhältnisse schon ein ordentlicher Klops ist. Oder anders gesagt: Sie passt höhentechnisch saugend in den Lokschuppen des BW Sandberg...

Da ich natürlich schon eine Weile vor Weihnachten eine Anfrage meiner Regierung nach Wünschen beantworten musste, habe ich entsprechend auch ein bißchen eingekauft und nach kurzer Recherche einen ZIMO MS591N18- Sounddecoder besorgt, der tatsächlich mit 15 x 9,3 x 3,1 mm kaum größer als der analoge "Blindstecker" der Lokomotive ist. Dazu noch einen Lautsprecher von ESU und einen STACO 3a von ZIMO. Tastächlich ist es mir gelungen, diese drei Komponenten derartig in die Wasserkästen und Werkzeugkästen der Lok reinzuschuhlöffeln, dass der freie Durchblick durch den Führerstand komplett erhalten geblieben ist. Als Soundprojekt gab's dann (man gönnt sich ja sonst nichts) das "99 6101"-Projekt von Matthias Henning drauf, das zwar wohl mal für die Gartenbahnausgabe der Lok erarbeitet worden war, aber der Maßstab ist da ja nicht entscheidend.

Weil aber ja bei mir nie etwas ohne dumme Zwischenfälle läuft, wurde ich tatsächlich noch Zeuge eines Eddies im Raum-Zeit-Kontinuum. Das hat harmlos begonnen: Man nimmt den von oben gesehen U-förmigen hinteren Aufbau der Lok, bestehend aus Wasserkästen und Führerhaus-Rück- und Seitenwänden bis zur Wasserkastenoberkante, nach hinten ab. Die unteren hinteren Laternen sind (weil das Karosserieteil aus Metall ist) nur eingesteckt. Das ist raffiniert und gleichzeitig ein bißchen deppert konstruiert: In der hohlen Laterne steckt ein winziger, zweimal abgewinkelter Lichtleiter, der gleichzeitig die Laterne festhält, wenn das Gehäuse festgeschraubt ist. Leider fand es niemand für notwendig, dieses fast unsichtbare, durchsichtige Plastikfitzelchen in der Laterne mit einem Tröpfchen Kleber zu sichern. Also fällt nicht nur die Laterne raus, wenn man das Gehäuse abhebt, sondern (im ungünstigsten Fall) auch noch der miniwinifitzeliwinzdurchsichtige Lichtleiter aus derselben. Dessen gewahr, habe ich die ganze Demontage natürlich strengstens über dem Werktisch durchgeführt. Und da konnte ich es sehen: Der Lichtleiter fiel heraus und wurde durch ein vermutlich zufällig vorbeikommendes Wurmloch noch vor Erreichen der Tischplatte in ein nicht näher bezeichnetes Paralleluniversum gesaugt. Dort sitzt jetzt genau so ein Blödmann wie ich und wundert sich darüber, warum er auf einmal beim Zusammenbau seiner "1014 99" einen Lichtleiter über hat. Nutzt uns nur halt beiden nichts. 

Die sofort eingeleitete Suche nach dem Teil blieb natürlich komplett erfolglos, also geht demnächst eine Ersatzteil-Bestellung nach Sebnitz raus. Ich kann mir aber bis jetzt absolut keinen Reim darauf machen, wie und wohin das Ding verschwinden konnte. Nach allen Regeln der Kunst und der Schwerkraft hätte es nur auf die Tischplatte fallen dürfen...

Abgesehen davon gefällt mir die Lok sehr gut. Mein einziger Kritikpunkt ist die Verwendung deutlich verschieden roter Werkstoffe beim Fahrwerk, aber das bekommt man mit etwas Alterung schon hin. Da der Lok der Ruf absoluter Zickigkeit bei den Fahreigenschaften weit vorauseilt, war der STACO ein Muss und ich bin froh, dass ich ihn einigermaßen mühelos untergebracht habe. Nach entsprechender Aufladezeit beträgt der Nachlauf nun einige Sekunden bei vollem Sound und sie läuft wirklich wunderbar. Da sie mechanisch sehr geschmeidig wirkt, sind die berichteten Probleme das wohl wirklich dem kurzen Radstand und der Stromabnahme geschuldet. Man wird sehen, wie sich das alles entwickelt.

Der nächste Schock dann beim ersten Probelauf. Auf der üblichen Adresse 3 tut sich nichts. Also kriegt sie erstmal eine neue Adresse draufprogrammiert, war eh notwendig. Jetzt leuchten die Laternen beim Druck auf die Lichttaste auf, prima. Aber sofort beginnt auch der Lautsprecher ein singend-schwirrendes Geräusch zu machen. Das kommt mir zwar bekannt vor, aber der Sound ist ja eigentlich noch aus... Egal, ob die F1 aktiviert ist oder nicht, das Geräusch bleibt... Es wird aber noch schräger: Außer dem merkwürdigen "Sausen" macht sie keine Fahrgeräusche. Na super, mal sehen, wie ich die Reklamation des Decoders abwickle... Aber halt: Ich habe das alte "RTFM"-Prinzip vernachlässigt. Also auf die ZIMO-Website (die noch immer mit der altbekannten Mischung aus geballter Information und ebenso geballter Unübersichtlichkeit glänzt) finde ich dann tatsächlich zwei Ebenen tief ein PDF zum Soundprojekt. Und jetzt ist alles klar! 

Denn - was muss man tun, um an der echten 99 4101 (also 6101) das Licht einzuschalten? Richtig, den Generator einschalten. Und deshalb kam mir das Geräusch so vertraut vor: Es ist der Turbogenerator. Und - egal ob Sound oder nicht Sound - in dem Moment, wo man das Licht am Modell einschaltet, läuft der Generator. Das geht so weit, dass er einen Moment lang runterdreht, nachdem man das Licht ausgeschaltet hat. Ich bin beeindruckt... Auch schaltet man den Fahrsound bei diesem Soundprojekt mit F8 ein und aus. Muss man auch wissen. Die Sounds sind alle sehr knackig und klar, selbst die verschiedenen Pfeiftöne sind sauber und krachen oder klirren nicht. Überhaupt ist das die erste Soundlok, die ich deutlich in der Lautstärke runterregeln muss, weil sie eine ganz schön durchdringende Stimme hat. Die Sounds sind alle authentisch, ein Zugbahnfunk-Gespräch ist dabei und die originale Ankunfts-Ansage vom Bahnhof Brocken. Ok, die brauche ich eher weniger, aber die ist ja auch auf F23... Ach ja, und die Standard-Lokadresse ist die 99.

Alles in allem: Ich bin sehr, sehr happy. Ein besonderes Dankeschön geht an den Forenkollegen Wolfgang @ohawd, der den Umbau auf Sound auf seiner Website tatsächlich so gut beschrieben hat, dass sogar ich der Geschichte folgen und sie meiner "Hardware" anpassen konnte.

Weihnachtsmarkt-Eröffnung

Wie immer läuft alles anders als gedacht, aber es läuft erstaunlicherweise und immerhin. Bei uns ist gerade der wohl allspätherbstliche Corona-Familien-Durchgang angesagt. Auch ich bin diese Woche ärztlicherseits vom Dienst befreit, kann mich aber über einen recht milden Verlauf freuen, mehr oder minder dicker Kopf und Müdigkeit sind nervig, aber auszuhalten. Wenn man sich die Bastelei ein bißchen einteilt, bekommt man auf Halbgas doch einiges gebacken und nach einer guten Stunde ist dann immer erstmal Päuschen auf der Couch angesagt - das dann auch mal zwei Stunden dauern kann. Andere Familienmitglieder sind deutlich stärker angeschossen, mit ordentlichen Erkältungssymptomen. 

Tatsächlich habe ich es geschafft, meinen Weihnachtsmarkt zum zweiten Advent zu eröffnen. Man darf nicht 20 cm weiter nach links oder rechts schauen, aber auch da findet nach und nach eins zum anderen. Sehr allmählich. Sehr entspannt.

Nun stellt so ein Weihnachtsmarkt einen ja nicht vor größere Rätsel: Also hurtig den neu gepflasterten Platz verschneit, die Buden von altem Klebstoff befreit und... ja klar - sieht nett aus jetzt mit der buckeligen Altstadt. Aber nett ist in dem Falle die kleine Schwester von zusätzlichem Gedöns, weil es ja etwas merkwürdig aussähe, wenn die Buden nun wie Pilze in alle Richtungen ragen würden, frei und fröhlich den persönlichen Neigungen des individuellen Standplatzes folgend. Also habe ich den Drucker angeworfen und zwei verschiedene Unterkonstruktionen für die Buden entwickelt. Die großen Buden bekommen im Grunde eine Platte untergeschoben, über die man sie drüberstülpen kann und die Bude einfach in der Neigung einstellt, indem man sie an einer Seite anhebt. Die selbstgedruckten kleinen Buden sind ja nicht hohl, sondern haben eine Inneneinrichtung, die unten bündig endet. Also habe ich für diese kleine Rähmchen gedruckt, mit einer ausgenommenen Ecke für das Lichtkabel. Die habe ich hingeklebt und dann sanft in den Hartschaum eingedrückt, bis sie eine (nicht pedantisch) gerade Standfläche darstellten. Danach wurden die Löcher für Beleuchtungselektrik gebohrt und endlich konnte der Budenzauber beginnen.

Also: Stellprobe...

...und Verteilung der Sockelelemente entsprechend dem daraus entstandenen Plan:

Die Mauer aus dem sauteuren Steinkunstzeug habe ich auch noch repariert.

Und so konnte tatsächlich der Sandberger Weihnachtsmarkt mit einer Woche Verspätung starten. Es folgen ein paar Impressionen von demselben:

 


Nikolaus Nepomuk Noll hat ein Plätzchen im ersten Rang bekommen, von dort ist die Aussicht von seinem Riesenrad aus spektakulär und es ist genug Platz, um auch seine Wagen ordentlich abzustellen. Schön, dass dieses Jahr dieser Gast aus dem Norden den Sandberger Weihnachtsmarkt bereichert.

Der neue Standort der Krippe ist geradezu spektakulär gemessen an ihrem bisherigen, arg versteckten Dasein im Rathausdurchgang. Ich habe irgendwo noch ein paar uralte Kibri-Almzäune, da werde ich vielleicht noch einen davor stellen. 

Ach ja: Und noch ein Blick unter den Marktplatz. OK, das ist immer noch ein ganz schöner Spaghetti-Zwischenfall, aber doch deutlich effizienter als die vorherige Schlangengrube.

So, jetzt bin ich schon wieder ein bißchen dösig, irgendwie glaube ich, dass dieses beknackte Virus mich körperlich zwanzig Jahre in die Zukunft schießt, ich komme mir vor wie ein alter Mensch. Aber wird wieder, muss ja...


Weihnachtsmarkt und Altstadt

Wie üblich halten meine hochfliegenden Pläne nicht allzu gut mit der Realität Schritt, aber immerhin kann man es im Moment noch als "Windschattenfahren" bezeichnen...

Was schonmal gut ist: Die Anlage steht. Was so trocken als Statement herüberkommt, ist doch nicht so selbstverständlich. Man muss dazu sagen: Den Sommer verbringt das gute Stück ja in Hochkant-Anordnung geparkt. Um das Ein- und Aushallen zu erleichtern ist sie daher am dann unteren Ende mit 4 Möbelrollen ausgestattet, die einen Verschub in dieser Lage ermöglichen. Die Rollen sind strategisch so platziert, dass die Anlage hochkant so stabil wie möglich steht, denn das ermöglicht auch ein Arbeiten an der Geschichte in Hochkantlage (anders geht's in meiner Kellerwerkstatt nicht...). Als ich die Konstruktion von ihren Sicherungspunkten an der Wand befreite, zeigte sie sich dann aber ungewohnt entgegenkommend. Die Katastrophe konnte ich durch eine Mischung aus Artistik und pures Glück verhindern. Was war passiert? Das "Rollenende" der Anlage ist durch eine Sperrholzplatte verschlossen. Darunter laufen Unterzüge, an denen die Rollen durch jene Platte hindurch verschraubt sein sollten. Sollten. War'n se aber nich. Tatsächlich hatte ich eine der Rollen in spontaner geistiger Umnachtung direkt am stabilen Untergrund vorbei nur in die 5mm-Sperrholzplatte geschraubt. Das hat Jahre klaglos gehalten, bis es am 30.11.2024 beschlossen hat, diesen Job spontan zu beenden. Nach einer Stunde Holzarbeit an der völlig instabil in den Flur herausgerollten Anlage und einigen Verwünschungen war dann wieder alles supi. 

Und so konnte ich endlich anfangen, eine zuvor grob zugeschnittene Hartschaumplatte mit dem Tellerschleifer zu malträtieren und den merkwürdig geformten Rest an der Stelle aufzukleben, auf der ich vorher den Marktplatz entfernt hatte:

  

Hintergrund ist dabei auch die Notwendigkeit, das vorletzte Altkabelnest der Anlage unter dem Marktplatz zu eliminieren. Gemahnt es doch an die Zeiten der "sieht doch keiner"-Wildverkabelung, aber da bin ich jetzt doch einen deutlichen Schritt weiter...

Außerdem war mir der Marktplatz einfach zu platt. Nun ruft der unbedarfte Beobachter: "Aber Marktplätze sollten doch platt sein!" Unbesehen. Aber genauso oft sind sie es halt nicht. Wobei ich jetzt mal nicht von 250-Promille-Gradienten reden möchte, sondern eben von sanfter Steigung und Ausrundung, die dem Ganzen eine natürlich-unvollkommene Anmutung ermöglichen soll.

Außerdem wollte ich ein paar Stadtmauerteile unterbringen und ein paar Positionierungsfehler korrigieren. Das fängt am Rathaus an, das seine befestigte Seite doch eher nach außen als in Richtung der Stadt weisen sollte. Und das Stadttor daneben stand auch mit der Wehrseite nach innen... Da noch ein Stück Mauer dazu und man hat eine ganz interessante Ecke geschaffen, hier natürlich noch der Feinjustage und passender Farbgebung harrend:

Und auch weiter südlich ergeben sich ganz neue, verwinkelte Gassen und Ecken:

Das ist natürlich noch alles nicht komplett ausgearbeitet und benötigt noch Feintuning, aber - was am Wichtigsten ist - mir gefällt's schon ganz gut.

Der neue Fachwerkturm zeigt im Übrigen beim genauen Hinsehen ein kleines Gedrängel auf dem Balkon, das von den Christmas-Brass-Boys herrührt. Um die Truppe etwas authentischer rüberkommen zu lassen, habe ich mich wieder einmal auf das glatte Parkett der Microcontroller begeben und tatsächlich aus einer Soundplatine mit 4-MB-Speicher, einem 5V-Regler und einem Arduino sowie etwas 3D-Druck eine Art "Technikgeschoss" für den Turm gebaut, das nun auf Tastendruck ein zufälliges Weihnachtslied aus 9 möglichen wiedergibt. Bitte nicht fragen, was mich das Ganze an Nerven gekostet hat - der Lärmbaustein wird nämlich elegant über zwei Drähte und eine serielle Datenverbindung gesteuert, anstatt den einfachen Weg zu gehen und zehn Kabel zu den dafür ebenfalls vorgesehenen Anschlüssen zu verlegen. Dabei habe ich mal wieder bemerkt, wie lindenblütenteemild unser Stummiforum sich darstellt, selbst bei miesester Laune ist das hier immernoch eine entspannte Zimtlatschen-Community gegen den ganz normalen Ton der in Arduino-Foren herrscht. Anfängerfragen werden da gnadenlos mit Verachtung :hammer: und um die Ohren gehauenen "mach dich erstmal schlau bevor du dumm fragst"-Links ausgepeitscht und wenn einer gar die Dummheit besitzt, irgendwelchen Code mit der Bitte um HIlfe vorzuzeigen, muss man viel zu oft ein übelkeitserregendes Feuerwerk aus hochnäsigen Genie-Attitüden und tiefer Verachtung gegenüber dem Fragesteller beobachten. Bevor ich da eine Frage stelle, probiere ich mich lieber wund... Neee, echt.

Lange Rede. kein Sinn - so sieht das Ding aus:

Und eingebaut:

Das hat am Ende sogar ganz prima funktioniert, dann habe ich es eingebaut, nochmal probiert (geht!) und den Turm mit ein paar (ggf. leicht zu öffnenden) Klebepunkten geschlossen. Beim nächsten Test dann ein kleines "Puff" aus dem Turm, das Amperemeter am Netzteil geht an den Anschlag - ein Kondensator auf dem Spannungsregler hat dicke Backen gemacht... Gottseidank habe ich ja noch so ein Ding im Vorrat und nach einer lächerlichen Dreiviertelstunde ausbauen, löten und wieder einbauen funktioniert das Türmchen jetzt ganz passabel. 


Eine Menge Holz...

Eine komplett verkorkste Saison neigt sich undramatisch ihrem Ende zu. Dank der verschiedenen Katastrophen diverser Größe, die mich seit kurz vor letzte Weihnachten direkt oder indirekt ereilt haben, ist in der Saison 23/24 mal praktisch überhaupt kein geregelter Betrieb auf der Bessunger Kreisbahn gewesen. Der schöne neue Triebwagen hat ein paar Runden gedreht, das war's dann auch schon. Bei dem Fahrzeug habe ich im übrigen den K(r)ampf mit der SUSI-Soundabstimmung erstmal aufgegeben und verschoben, er macht zwar Lärm, aber geräuschetechnisch mögen die Schaltstufen des mechanischen Getriebes bislang noch so gar keine Beziehung mit der tatsächlichen Bewegung des Fahrzeugs eingehen. Vermutlich muss ich dann doch mal jemanden fragen, der sich damit auskennt...:sad:

Bis Ende Januar war so ziemlich "dead trousers" auf der Anlage, dann habe ich festgestellt, dass es ganz nett ist, sich in die Kellerwerkstatt zu verkrümeln und still und leise vor sich hin zu basteln. OK, mehr Betrieb auf der Anlage bringt das auch nicht, aber man ist zeitweise raus aus dem ganzen Wahnsinn, der sich da auf Nah- und Fernebene vor der Kellertür abspielt. 

Im Endeffekt habe ich dann doch ein paar Sachen geschafft, manches ist noch nicht komplett fertig, aber am Wochenende geht es trotzdem wieder abwärts mit der Anlage, hochkant auf den Kellerruheplatz. 

Also fangen wir an, erstmal mit den kleinen Baustellen.

Los geht's mit meinem ersten größeren Lasercutbausatz. Hat gut funktioniert und ich bin recht zufrieden damit. Der kleine hölzerne Förderturm ist größentechnisch genau richtig und der nächste Schritt wird sein, ihn logi(sti)sch mit der Zimtverladung zu verbinden. Ein sehr angenehm zu bauender Bausatz, das Holz wirkt sehr gut und das Schild am Turm habe ich einfach auf der Rückseite neu bedruckt und umgedreht eingebaut.

Dann habe ich es sogar hinbekommen, meine Farben zu ordnen... mal sehen, wie sich das bewährt...

Schließlich habe ich alle Personenwagen mit Licht versehen, dabei kam Sven van der Harts MagnoLED-System zur Anwendung, mehr sage ich nicht dazu um nicht der Reklame verdächtigt zu werden. 

Googelt es halt selbst, ihr werdet schon sehen, was ihr davon habt....


Um das Ganze hier nicht zu sehr off-topic abgleiten zu lassen, wechseln wir hurtig zum ersten der beiden größeren Projekte, die ich in den letzten paar Wochen noch angegangen bin. In erster Linie deswegen, weil es sich jetzt ganz kommod an der Anlage arbeitet, in Hochkantlage im Keller geht das eher mittelgut.

Das erste Projekt ist das BW Sandberg. Das war zwar ganz ok, aber fahrtechnisch nicht der Knaller. Da ich mich zwecks diesem Behufe schon Anfang des vergangenen Jahres mit reichlich Rillenschienen eingedeckt hatte (Weichen-Walter hatte Swedtram-Ausverkauf), wurden sämtliche Gleise im BW mit ebensolchen neu verlegt. Dazu musste erstmal der ganze alte Kram weg, was mit allerlei scharfkantigem Gerät vor sich ging und ja, es hat ganz toll geklappt... ich und scharfkantige Sachen...

Eine richtige Untersuchungsgrube und eine gefakte (ohne Grube, aber mit Abdeckung) waren rasch konstruiert und gedruckt. Die gefakte deswegen, weil beim vorderen Gleis zu wenig Abstand zum vorderen Unterzug der Anlage ist.

Dann wurde alles eingeteert (mit Basaltmehl und Weißeim)...

...und erstmal komplett eingeschneit, ohne den Schnee zu fixieren. In diesem Stadium kann man auch schon die neu hinzugekommene Auhagen-Dieseltanke sehen, die jetzt (geteilt und "neu gemischt") hinter dem ein Stück vorgerückten Lokschuppen ihren Platz gefunden hat.

Zum Lokschuppen gibt's im nächsten Posting noch weitere Details.

Die zweite - und sicher auch letzte - große Baustelle der Saison ist an der Frontseite der Anlage zu finden. Dort hatte sich durch allerlei An- und Abgeschraube sowie eine mit den Jahren gewachsene und eher einer mystischen Zufallsordnung folgende Anordnung diverser Schalter ein unschönes Bild ergeben. 

Durch Zufall und gelangweiltes Surfen stieß ich auf ein paar hübsche (echte!) Nussbaumbrettchen, mit denen ich die Front nach Ausbau des (teilweise eh nicht / nicht mehr funktionstüchtigen) Schaltergedöns erstmal komplett verkleidet habe.

Und weil das schöne dunkle Holz so toll nach "Retro" aussieht, habe ich mich tatsächlich mitreißen lassen und sogar einen passenden Schriftzug aus güldenem Filament gedruckt. 

Sowie neue Lokmaus-Anschlüsse aus eitel Holzfilament...

Und weil es ganz und gar undenkbar ist, das wertvolle Echtholz wieder sinn- und planlos zu zerlöchern, wurde aus dem selben Zeug ein ganz wichtiges Teil erarbeitet:

Der bekannte Elektrokonzern Sandberg Elektrik lieferte die Frontplatte dazu, die jetzt mit Tastern und Schaltern (noch nicht im BIld) bestückt wird, auf dass alle elektrischen Schalttätigkeiten in einem ordentlichen und ästhetischen Teil vereint sein mögen:

So viel zu Teil 1. Teil 2 folgt zeitnah, ohne das Versprechen, dass eines der "Großprojekte" noch demnächst zu einem Abschluss kommt.


Ich hab Schuppen

Inzwischen sind nach einer kleinen postalischen Verknurpsung im zweiten Anlauf die Kippschalter für das Schaltpult angekommen. Der Lokmaus-Halter daneben ist auch eine Nebenwirkung des "Bambu-Fiebers"...

Das Innenleben des Kastens ist allerdings noch völlig ohne Funktion und wird es wohl auch bis zum Herbst bleiben. Ich habe da so eine Idee, wie man mit nur zwei Tastern die beiden Klappen am Zimtwerk bedient bekommt, aber das muss erst noch reifen. 

Die letzten noch ausgeführten Arbeiten am Lokschuppen bzw. BW vor der Pause möchte ich Euch auch nicht vorenthalten.

Da man ja immer von guten Vorbildern lernen soll, habe ich mir die Schichtbauweise des Busch-Bausatzes zu eigen gemacht und für den Lokschuppen ein Meisterbüro/Abstellraum-Teil gelasert. Die Möbel sind aus einem uralten Kibri-Büromöbelsatz. Wände und Boden sind aus 1-mm-Kraftplex, dann innen ein Schichtaufbau aus Fensterrahmen (grüner Karton), Fensterfolie, nochmal Fensterrahmen und "Putz" aus Fedrigoni-Papier. Außen ist der Putz direkt auf das Kraftplex geklebt. Bei den Fensterrahmen habe ich mal probiert, wie weit der Mr. Beam runtergeht mit der Feinheit. Fazit: Es geht sogar noch feiner, aber dann lösen sich die Fensterrahmen tatsächlich bei leichtem Windzug einfach auf, weil sie nur noch aus in Form der Rahmen hängengebliebener Asche bestehen. Die Türen habe ich mit dem P1P gedruckt, der kann auch fein, aber dann halt nicht mehr so brutal schnell. Mir ist noch nicht ganz klar, wie ich den oberen Abschluss gestalte.

Auf die gleiche Weise entstanden die neuen Schuppeninnenwände inklusive Fenstern. Hier sieht man wie die Räume in den Schuppen kommen und auch ein bißchen die Umgebung, wo die Schneeräumung erfolgt ist und dann noch mal eine Schicht "halbglasige" Schneepaste zur Vervollständigung des Effektes. Mir gefällt's ganz gut. Leider habe ich aber auch festgestellt, dass das Woodland-Klebezeuch teurer, aber nicht unbedingt besser als ganz normaler selbstverdünnter Weißleim ist.

Die Gleise müssen natürlich noch von der angetrockneten Schneepaste befreit werden.

Das Gebälk des Schuppens hatte ich ja einst aus Holzleistchen gebaut, das war recht fragil und auch eigentlich mit zu wenigen Bindern ausgestattet. Jetzt habe ich es nochmal aus Kraftplex gelasert, leider ist es einen Hauch zu breit geworden, sodass ich jetzt etwas seitlich runterschleifen muss. Im Endeffekt soll das so funktionieren, dass man das Gebälk als eigenes Teil oben in den Schuppen einlegen kann und dann das Dach drauflegt. Dadurch hat man einerseits die Möglichkeit, ganz hübsche Einblicke in den Schuppen mit Gebälk zu gewinnen, andererseits kann man es mit einem Handgriff entfernen, um ggf. an Fahrzeuge heranzukommen oder Szenen im Schuppen zu gestalten. Das Gebälk ist sehr stabil ausgefallen und hat sogar schon den heimtückischen Angriff eines umfallenden Akkuschraubers mit erstaunlich wenigen und flugs reparablen Blessuren überstanden. 

Als letztes Bild der Reihe und eventuell auch dieser BKB-Saison dann noch das Stellwerk, das ebenfalls (Bambu-Fieber...) eine Umrandung aus Holzfilament gedruckt bekommen hat, wo einen vorher nackte Multiplex-Kanten angestarrt haben. Leider sieht jetzt der Alurahmen noch mehr shabby aus als vorher... aber ich habe noch ein paar Nussbaum-Reste...

Soviel zuden Früchten meines plötzlichen Februar/März-Arbeitselans, den ich mir selbst im Moment nicht so recht erklären kann... aber gerade eben gab es aus dem Krankenhaus wieder neue, ziemlich ernüchternde Nachrichten unseren Familienältesten betreffend, sodass vermutlich das Saisonende gerade zum richtigen Zeitpunkt kommt. :(


zpqCMeb@6oxMpfGUyU_BL