Die Laterne, Öl auf Leinwand, 1958
Hier hat der noch junge Künstler meisterhaft die winterlich-nächtliche Stimmung eingefangen, die von dieser Straßenecke in der Sandberger Altstadt Besitz ergriffen hat. Das Werk erhält aber seine Tiefe erst durch den allgegenwärtigen Subtext: Es beginnt mit der leichten Schräglage der Laterne, die Robert Pferd gegenüber der Realität noch um 1,3 Grad verstärkt hat, was dem flüchtigen Betrachter zuerst überhaupt nicht auffällt. Dennoch bleibt eine starke Aussage: Das Licht ist noch in der Welt, aber irgend etwas läuft doch schief. Die nahezu postapokalyptische Menschenleere lässt die eisige Anmutung noch etwas kälter wirken, die spiegelglatte Straße wirkt wie ein grauer Fluß, der - erstarrt wie die menschliche Kultur - tiefgefroren zu Füßen der einen Tick zu heimeligen Gebäude ruht.
Der Künstler selbst sagte einst zu seinem Bild, es sei konzeptionell entstanden, als er "...stockbetrunken nachts um drei auf dem Weg nach Hause..." gewesen sei. Dem ist nichts hinzuzufügen.